Über mich

Ich wurde am 14.04.1989 in Halle/Saale geboren. Schon als kleines Kind probierte ich mich in verschiedenen Sportarten aus, u.a. Rhythmische Sportgymnastik und Turnen, bis ich in der Leichathletik landete. Hier erfolgte relativ die Spezialisierung auf die Teildisziplin Gehen (Racewalking), welche ich bis 2015 mit einer kleinen Unterbrechung mit viel Freude betrieb. Faszinierend war für mich hier immer wieder das Überschreiten der eigenen Grenzen im Ausdauerbereich, immer ein Stückchen länger, schneller oder im Kampf mit der eigentlich sehr freundschaftlichen Konkurrenz. In der kleine Unterbrechung ging ich tatsächlich mal der Ausdauerdisziplin „fremd“ und machte zwei Jahre Skispringen. Verrückt, aber eine ganz wichtige Erfahrung in meinem Leben, die ich nie missen möchte. Am Ende landete ich wieder beim Gehen und hatte hier mit einer Top-Ten-Platzierung bei der Deutschen Meisterschaft im 20km Straßengehen den größten Erfolg.

2015 war dann mein Schicksalsjahr. Neben meinem Sport studierte ich Geologie und spezialisierte mich in meiner Masterarbeit und folgend in meiner Doktorarbeit auf die Höhlenforschung. Bei einer Expedition im Rahmen der Promotion in einem stillgelegten Bergwerk verunglückte ich und bin seitdem inkomplett querschnittgelähmt. Das bedeutete ein jähes Ende meiner so geliebten Leichtathletik, meiner Leidenschaft. Doch…

... Wenn sich eine Tür im Leben schließt, öffnet sich meist eine andere. Man muss nur den Mut haben, durch sie hindurch zu gehen!

Dank der unfassbaren Unterstützung meiner Familie und auch meiner Freunde hatte ich diesen Mut. Die Rückendeckung meiner Familie ließ uns nicht nur durchgehen, sondern förmlich die Tür eintreten. In der Reha probierte ich mich in verschiedenen Sportarten aus: Rollstuhlbasketball, Tischtennis, Rollstuhlrugby, Badminton usw. Doch stehen blieb ich bei Kanu, genauer gesagt Parakanu – DAS WAR ES!!! Genau das war die Sportart, die viele Ähnlichkeiten mit meinen geliebten Gehen hatte. Man ist draußen an der Natur, spürt die Freiheit, wird im Ausdauerbereich gefordert. Doch das neue war – der Sprint. Beim Parakanu fährt man 200m. Eine komplett neue Herausforderung, die auch deutlich mehr Krafttraining fordert und genau das war der neue Reiz, der dem ganzen noch das i-Tüpfelchen aufsetzte. Und dann ging es auch rasend schnell. 2016 Silber bei der Deutschen Meisterschaft und 2017 schaffte ich direkt den Sprung in die Nationalmannschaft und durfte meine ersten internationalen Wettkämpfe fahren. Und da das noch nicht schnell genug war, geschah das Unmögliche:

Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche und plötzlich geschieht das Unmögliche!

VIZEWELTMEISTERIN in Racice (CZE)

Es ist immer noch unfassbar, dass mir dieser Titel gelang und klingt für mich immer noch wie ein Traum, aus dem mich bitte keiner aufwecken darf. Doch der Traum geht weiter. Nach vielen tollen nationalen und internationalen Platzierungen erreichte ich 2019 bei der Weltmeisterschaft in Szeged (HUN) den Quotenplatz für die paralympischen Spiele in Tokio 2020 (ok, mittlerweile 2021). Ein großer Kindheitstraum, der in Erfüllung gehen kann. Wie es mir auf der

Road to Tokyo 2021

so ergeht, welche Höhepunkte unterwegs kommen und wie es weiter geht, seht ihr hier auf meiner Homepage.

Bleibt gespannt!

Steckbrief

Geburtstdatum
14.04.1989

Größe
167cm

Heimatstadt
Halle (Saale)

Verein
SV Halle e.V.

Disziplin
Kajak (KL2) und Va’a (VL3) – 200m

Hobbies
Fotografie, Mineralien, Geocaching, Handwerk

Sponsoren
Stadtwerke Halle, BG Klinikum Bergmannstrost, SV Halle e.V., BSSA

Heimtrainerin
Ognyana Dusheva (BUL)

Bundestrainer
André Brendel (GER)

erste Trainer
Nico Malcher (GER) – Kanu, Helmut Stechemesser – Gehen